Nach den trubeligen Tagen in Dresden stand uns der Sinn nach Natur. Frische Luft, Felsen, Weitblick – das volle Kontrastprogramm. Zum Glück muss man dafür gar nicht weit fahren: Keine 30 Kilometer elbabwärts beginnt die Sächsische Schweiz, der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges.
Schon bei der Ankunft dachten wir: Jackpot.
Unser Stellplatz lag traumhaft – mit freiem Blick auf die Burg Königstein, eine der größten Bergfestungen Europas. Dieses massive Bauwerk thront oben auf dem Tafelberg wie ein stiller Wächter über dem Elbtal. Und wenn abends die Sonne untergeht und die Burg im letzten Licht glüht, ist das einfach… wow. Wir standen mit zwei weiteren Campern auf einer großen Wiese. Die einen waren von Augsburg, das andere Paar aus der Nähe von Amsterdam. Die netten Holländer konnten uns sehr viele Tipps geben, da sie bereits mehrfach die Sächsische Schweiz bereist und große Fans hiervon sind.
Am nächsten Morgen, dann unsere erste „Bergtour“: der Lilienstein. Mit rund 400 Metern nicht wirklich hoch, dafür besonders – weil er als einziger rechtselbischer Tafelberg herausragt. Der Aufstieg war schon schweißtreibend, aber machbar. Und der Ausblick? Atemberaubend. Da oben stehen, über das schöne Elbtal schauen, alles ist grün, weit und ruhig – das hat was.
Natürlich darf auch das Wahrzeichen nicht fehlen: die Bastei.
Wir haben sie an einem Samstag besucht – nicht unsere beste Idee. Es war voll. Sehr voll. Trotzdem: Der Anblick der zerklüfteten Felsen, die steinerne Brücke zwischen den Türmen, der Blick auf die Elbe tief unten – es ist wirklich etwas Besonderes. Trotz Selfiesticks, trotz Andrang.
Zwischendurch blieben wir einfach mal stehen, lehnten uns an ein Geländer und schauten. Man vergisst dabei schnell, wie laut und voll das Leben sonst oft ist. Hier war nur Wind. Und Stein. Und Staunen.
Und dann noch ein Stück Geschichte am Rand: Der Name „Sächsische Schweiz“ kommt übrigens von zwei Schweizer Künstlern, die im 18. Jahrhundert in Dresden lebten. Die Landschaft erinnerte sie an ihre Heimat, und der Vergleich ist geblieben.
Unser Fazit:
Das Elbsandsteingebirge ist kein Geheimtipp – aber es ist trotzdem magisch. Besonders, wenn man zwischen den Touristenmomenten einfach mal in die Stille findet. Für uns war’s genau das, was wir gebraucht haben: Natur tanken, Beine spüren, Kopf frei bekommen.