Der Gauja-Nationalpark ist mit über 90.000 Hektar das größte Schutzgebiet Lettlands – geprägt von dichten Wäldern, Hügeln, Felsen, Burgruinen und vor allem: dem gleichnamigen Fluss Gauja. Ein Paradies für Wanderer, Paddler, Naturfreunde und Ruhesuchende.
Unser Ziel war das Naturcamping in Krimuldas – direkt am Flussufer gelegen, mit großem Areal und vielversprechenden Bewertungen. Und ja, das Gelände war schön: liebevoll gepflegt, umgeben von Grün und mit direktem Zugang zum Wasser. Die besten Stellplätze mit Flussblick waren leider schon belegt, und durch den Regen der Vortage war der Wiesenboden in Teilen ziemlich aufgeweicht – zu weich für unser großes Womo. Also: Stellplatz in der hinteren Reihe. Nicht perfekt, aber in Ordnung.
Geplant war für den nächsten Tag eine Kanutour auf der Gauja – doch der Abend änderte unsere Pläne.
Mit Einbruch der Dämmerung kam eine Mückeninvasion vom Allerfeinsten. Lagerfeuer? No Bite? Spray? Half alles nichts. Wir kapitulierten. Der Grillabend endete schneller als gedacht – und in der Nacht setzte der Regen ein.
Morgens dann: Planänderung. Statt Kanufahrt Abfahrt. Aber unser Camper steckte fest – die Reifen drehten durch, der Boden war zu nass. Wir standen quer und blockierten die einzige Zu- und Abfahrt des Platzes. Zum Glück gab es solidarische Nachbarcamper und die engagierte Campingplatzbesitzerin: mit vereinten Kräften, Hubstützen, Holzbohlen schafften wir es schließlich raus aus dem Schlamassel – zur Freude aller.
Manchmal schreibt das Reisen eben seine ganz eigenen Geschichten.
